Lesenacht 2005

Lesen? - Ja, gerne!

Seit mehr als zehn Jahren laden die Schüler der Leistungskurse Deutsch 11 am Oskar-Gründler-Gymnasium Gebesee ihre Mitschüler der fünften und sechsten Klassen zur Lesenacht ein. Den Abend des 18. November stellten sie ganz unter das Motto "Wir lesen gern!" und zeigten damit einmal mehr, dass das Lesen für sie einfach und selbstverständlich dazugehört.
Das Projekt Lesenacht stellt für die Schüler der elften Klassen eine echte Herausforderung dar. Zunächst sind aus der Fülle der Kinderbücher geeignete Titel herauszufinden, um das junge Publikum mit insgesamt 18 interessanten, spannenden, lustigen Büchern in den Bann zu ziehen.
Dann geht es ans Lesen und die Planung der Aktion wird begonnen: Welche Textstellen sollen vorgetragen werden? Welche Episode eignet sich zum Nachspielen? Kann eine Filmsequenz eindrucksvoll eingesetzt werden? Welche Musik unterstützt die Aussage des Textes? Wie können die Kinder in die Gestaltung der Dreiviertelstunde einbezogen werden? Wie soll die nüchterne Atmosphäre des Klassenraums in eine zum Text passende umgewandelt werden? Und: Wer übernimmt welche Aufgabe? Wohlgemerkt: Die Aktion läuft neben dem täglich zu bewältigenden Pensum, das für einen Schüler der elften Klasse nicht gerade gering ist. Umso größer ist die Anerkennung, die die Großen für ihren Einsatz verdienen, denn der ging oft über das geforderte Maß hinaus.
Die Kinder, die sich für das „Dschungelbuch“ interessierten, fanden sich in einem Dschungel wieder, in dem sogar eine echte, junge Königspython auf ihre Streicheleinheiten wartete.
Dass es im Raum 3 um „Den großen Liebeszauber“ gehen sollte, bemerkte der Besucher sofort an der Dekoration des Zimmers mit herzförmigen Luftballons und in der Farbe der Liebe gehaltenen Girlanden.
Tierische Kinderbuchhelden wie „Rudi Rüssel“ und die „Wombats“ wurden ebenso vorgestellt wie „Das doppelte Lottchen“ und „Emil und seine Detektive“. Was ist ein „Hobbit“? Ihm konnte man in seiner Höhle begegnen und wurde von dem freundlichen Wesen sogar zu einem Stück Kuchen eingeladen.
Natürlich spielte auch das Geisterhafte eine Rolle, und das nicht nur beim schaurig schönen Teuflischen Halloween: Im Theaterkeller wurde das Geisterpiano gespielt, Casper, der freundliche Geist, strich durch einen Raum und versuchte wohl, „Das Geheimnis des siebten Zimmers“ zu erkunden. Da waren ihm allerdings die Gäste zuvorgekommen und mit den Akteuren auf eine Reise um die Welt gegangen. Fatale Neugier? Nein, großes Interesse an allem, was vorgestellt wurde. Auch ernste Themen wurden angesprochen, z.B. in den Büchern „Brandnarben - ein gefährliches Spiel“ und „Ich weiß, was du getan hast“. Auch hier agierten die Elfer vor einem aufmerksamen und interessierten Publikum.
Auch die Fußballfreunde und die Krimiliebhaber unter den Kindern kamen auf ihre Kosten. „Mach dein Spiel, Rony!“, konnte durchaus als Ermunterung für einen selbst verstanden werden, und die schon klassische, aber noch immer aufregende Detektivarbeit mit den drei ??? führte dieses Mal zum magischen Kreis.
Alle Gastgeber hatten nicht nur an Futter für den Geist gedacht, sondern auch allerhand Leckereien für ihre Zuhörer vorbereitet. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ waren - außer für die gute Unterhaltung der Gäste- zuständig für Süßes, es gab aber auch Essbares, bei dem die schauerliche Phantasie der Köche deutlich sichtbar war…
Einen Ausblick auf Schaurig schöne Ferien gönnte sich eine Gruppe von Sechstklässlern bereits am Donnerstag und wurde nicht enttäuscht, wenn es auch bis zu den, von Akteuren wie Gästen wohlverdienten, richtig schönen, erholsamen Ferien noch ein bisschen dauert.
Lob und Anerkennung gilt allen - den Schülern der Leistungskurse Deutsch für die engagierte Arbeit, den Schülern der fünften und sechsten Klassen für ihr Interesse und ihre gute Disziplin und den Deutschlehrern der Kurse für die Unterstützung ihrer Schüler.
Das Resümee des Abends bleibt Johann Wolfgang Goethe überlassen:

"Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen;
Und jeder geht zufrieden aus dem Haus."

Birgit Raida
Fachschäftsleiter Deutsch
Gebesee, 20. November 2005

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