Unsere Stars für Gebesee

Während wieder auf allen Fernsehkanälen die neusten Stars gecastet werden, hat man am Oskar-Gründler-Gymnasium in Gebesse die neuen Musikhelden längst gefunden. Zu einer abwechslungsreichen Reise durch die Pop-, Rock- und Schlagermusik der letzten acht Jahrzehnte luden die Kurse der 12 am vergangenen Mittwoch in die alte Turnhalle der Schule ein. „Neben den vielen Castingstars und Bands, die nach einem Hit wieder verschwunden sind, gibt es viele, die immer wiederkommen“, begründete Samuel Scherer, der souveräne Moderator des Abends, die Auswahl der Titel für die diesjährige Kunst- und Musiksession. So konnte wohl jeder etwas mit der ganzen Breite von Liedern anfangen, die von „Veronika, der Lenz ist da!“ bis zu den Hits der aktuellen Charts reichte. Dabei verzichteten einige Sänger auch auf die Hintergrundmusik von der CD und ließen sich von Vincent Günther aus der 10. Klasse am Klavier mit viel Einfühlungsvermögen in die verschiedenen Melodien begleiten. Der Schülerin Claudia Ebert zeigte mit gleich drei umfangreichen Solotänzen ihre persönliche und vielfältige Umsetzung des Mottos „Reise durch die Zeit“. Die richtige Atmosphäre eines Rockkonzerts kam auf, als die eigene Band um Simon Braun am Schlagzeug, Jason Langheim am Bass und Felix Tschiersch an Bass und Gesang ein Cover von „Black Sabbath“ auf die Bühne brachten, das selbst eingefleischte Fans, die die Hard-Rocker noch aus den 70ern kennen, überzeugte. Leider hatten die drei Jungs bis zu diesem Zeitpunkt nur dieses Lied einstudiert, wie Simon Braun zur Enttäuschung des Publikums danach zugeben musste.
Neben solchen spektakulären Auftritten, zu denen auch die Wiederbelebung von „Modern Talking“ gehörte, haben die bildenden Künstler es immer etwas schwierig, sich zu präsentieren. In der Pause hatten alle Besucher aber die Gelegenheit Produkte aus den letzten beiden Jahren des Unterrichts anzuschauen. Während der Veranstaltung ließen sich Anne Sommerfeld und Peter Jacob auf das Experiment Body-Painting ein, das nach zwei Stunden zu einem beeindruckenden Ergebnis führte. Der Schluss des Abends allerdings brachte einen Programmteil, den es bei einer solchen Veranstaltung in Gebesee noch nicht zu sehen gab. Als die schuleigene Bühne sowie die Zuschauer in der ersten Reihe zur Sicherheit mit Folie abgedeckt wurden und drei große Fässer aufgestellt wurden, kündigte sich bereits etwas Spektakuläres an. Was folgte, war eine aufregende und professionell abgestimmte Trommel- und Farbperformance, die, inspiriert von der Blue Man Group, der Session ein schrilles und gelungenes Ende gab.
Eine Karriere als Popstar hat an diesem Abend am Oskar-Gründler-Gymnasium wohl nicht begonnen. Aber auch, wenn alle Schüler am nächsten Morgen wieder über ihren Büchern fürs anstehende Abitur büffeln, wissen sie jetzt, dass es ihnen mit Sicherheit gelungen ist, ihre Unterhaltungsqualitäten unter Beweis zu stellen.

Roy Dieckmann















Wege

Eine alte Turnhalle, eine Bühne. Darauf bieten baldige Abiturienten "Music and Arts". Das Publikum hört die Knef, Abba und Roxette, sieht Körpermalerei, Collagen und mehr. Im Programm steckt aufregend, was Schule an Gemeinsamem leisten kann. Der Moderator hat Talent. Unter dunkler Perücke macht er, der aus Stuttgart nach Gebesee kam, den Udo, der im Sonderzug nach Pankow fährt.
Es ist nur ein Lied, ein Auftritt und der junge Mensch womöglich kein Musterschüler. Es ist klein und schön, auch ein Symbol.
(Quelle: Thüringer Allgemeine vom 27.03.2010, Seite 1)








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