Future de Luxe

Was hat das Thema Gentechnik im Deutschunterricht verloren? Schüler vom Oskar-Gründler-Gymnasium in Gebesee bewiesen am vergangenen Mittwoch, 21. Dezember 2005, dass diese Kombination durchaus sinnvoll ist.

In der alten Turnhalle brachte der Deutsch-Leistungskurs 12/2 das Stück „Future de luxe“ von Igor Bauersima auf die Bühne. Es beschäftigt sich mit der alten Frage, wie weit der Mensch in seinem Wissensdrang eigentlich gehen darf. Im Mittelpunkt steht die Familie Klein, die in zwei unterschiedlichen Besetzungen vor und nach der Pause dargestellt wurde. Im Laufe eines Abends des Zukunftsjahres 2019 enthüllen sich die Experimente des Vaters Theo Klein, einem berühmten Gentechniker, an seinen Kindern Rudolf und Felix. Mit ihnen wollte er den Beweis antreten, dass die Hinwendung des Menschen zur guten oder bösen Seite nicht in den Genen veranlagt ist. Dafür klonte er Hitler in Rudolf und sich selbst in Felix. Eine absurde Handlung, die aber durch die provozierten ethischen Probleme einen tieferen Sinn erhielt. Bühnenstücke dieser inhaltlichen Schwere geraten nicht selten zu reinem Sprechtheater und unbeweglichem Spiel. Doch dies war in der Inszenierung, die als Projekt im Deutschunterricht von Frau Heißner entstand, kaum der Fall, denn die Schüler überzeugten in diesem Rahmen durch ausgewähltes schauspielerisches Talent, eine flüssige Bearbeitung des umfangreichen Originaltextes von Igor Bauersima und den abwechslungsreichen Einsatz von Medientechnik wie Videoprojektionen und Toneinspielungen, die den Zuschauer zwar anfangs irritierten, dann aber im Gesamteindruck ihren dramaturgischen Sinn nicht verfehlten.

Mutig und souverän war dann noch das Angebot und die Durchführung einer Diskussionsrunde mit dem Publikum. Die Gymnasiasten stellten sich den Fragen der Mitschüler, Lehrer sowie Gäste und vertieften gerne ihre Position zum Stück „Future de luxe“ und zum Thema Gentechnik, das ihnen die Anregung zum Erörtern und zur Beschäftigung mit einem literarischen Text bot.

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