Letzter Schultag der 12er

Nun ist er endlich da.
Der letzte Schultag für unsere Zwölfer.
Ab jetzt kein Unterricht mehr.
Jeden früh ausschlafen.
Jeden Abend feiern.
Und das Beste ist: alle haben schon einen Arbeitsplatz; auf der Straße muss keiner bleiben. Es hat sich nämlich ein reicher Bauer gefunden, der alle unsere Zwölfer übernimmt.
Was er wohl mit denen will?

Als kleines Dankeschön an die Schule haben die Zwölfer unsere schicke Mensa noch schicker gemacht. Sie strahlt jetzt das ganze Jahr über in frühlingsgrüner Farbe.

Als kleines Dankeschön an die Lehrer haben die Zwölfer alle Lehrer zum letzten Schultag auf den Bauernhof eingeladen. Und die Lehrer durften auch gleich ausprobieren, was man auf dem Bauerhof so alles zu tun hat: Sie lernten die Tiere kennen und wurden in 4 Gruppen eingeteilt: Schafe, Hühner, Kühe und Schweine. Sie durften Mist riechen, Obst essen, Tiere imitieren, Eier werfen und Kühe melken. Den Melkwettbewerb hat Pfarrer Preis gewonnen. Er sagte zwar, dass sei sein erstes mal gewesen, aber das war sicherlich gelogen, Herr Pfarrer! So gut klappt das nicht beim ersten mal!

Den kleinen Wettbewerb der Lehrer hat die Gruppe der Schweine gewonnen: Du musst ein Schwein sein auf dieser Welt.

Natürlich fällt auf so einem Bauernhof auch allerhand Müll an. Der reichte bis ins Schulhaus.
Danke an die fleißigen Putzlieschen aus der 11. Klasse für die flotte und gründliche Reinigung.

Die Kosten für die Entsorgung des Müllhaufens von über 7 Kubikmeter (über 100 Euro!) haben aber die Zwölfer selbst bezahlt.

Alle Zwölfer waren da und hatten schmucke Arbeitskleidung an.
Nur einer nicht.
Er möchte gerne unerkannt bleiben; deshalb nenne ich ihn einfach Schüler A.
Er hat den letzten Schultag verschlafen. Ich glaube, das gab es noch nie! Sicherlich hatte er sich einen Rausch angetrunken vor lauter Kummer, dass nun die Schulzeit vorüber ist.

Nach dem anstrengenden Tag auf dem Bauernhof erhielten die Zwölfer noch ihr Zeugnis aus den Händen der Stammkursleiter.
Nur einer nicht.
Sicher hat er es wieder verschlafen.
Ihr erratet bestimmt wer es war. Er möchte aber lieber unerkannt bleiben, deshalb nenne ich ihn einfach Schüler A.
Falls er zum ABI-Ball wieder verschläft, hat Frau Sänger schon Vorsorge getroffen und einen Briefumschlag für sein Abiturzeugnis vorbereitet. Dann haben die Postboten das Problem, Abiturient A munter zu kriegen.
Am Nachmittag wurde Schüler A schon wieder gesichtet.
Auf dem Schulhof.
Mit seiner Lieblingsflasche in der Hand.

Prost!

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