Gebeseer Schüler beim 1. Thüringer Jugendgeschichtstag

Mit Hilfe der Geschichte auf die Spuren der eigenen Identität zu stoßen, ist ein Ziel, das im alltäglichen Unterricht in der Schule nur selten erreicht werden kann. Zwei Schülergruppen vom Oskar-Gründler-Gymnasium, Gebesee zeigten, dass dies im Rahmen von Projektarbeit aber durchaus möglich ist. Am Dienstag, den 31. Januar präsentierten sie ihre Ergebnisse im Thüringer Landtag beim 1. Jugendgeschichtstag des Freistaats. Dabei zeigten sie zwei sehr unterschiedliche Ansätze und Zugänge zu ihren Themen, die bereits im Rahmen der Seminarfacharbeiten der 12er Kurse an ihrer Schule verteidigt wurden. Veranstalter war der Thüringer Landesjugendring e.V. in Zusammenarbeit mit weiteren Trägern der Jugendarbeit.

Eine Gruppe hatte sich zwei Jahre mit der Schlacht in der Normandie im Juni 1943, dem sogenannten D-Day, beschäftigt und konnte den interessierten Besuchern gegenüber nun tiefgehende Kenntnisse über Verlauf und Bedeutung der Ereignisse vorweisen. Von einer Reise an die Schauplätze im letzten Sommer hatten sie nicht nur zahlreiche Fotos, Karten und Erinnerungsstücke mitgebracht. Ein dort erstellter Film dokumentiert das Interview mit einem Zeitzeugen, dessen Aussagen den jungen Menschen die eigentliche Bedeutung des Wortes „Krieg“ bewusster werden ließ.

Sehr viele Fragen hatte Landtagspräsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski als Gastgeberin und Schirmherrin der Veranstaltung an die zweite Gruppe aus Gebesee. Ihr Thema waren die Thüringer Kirchen und ihr Verhalten im Nationalsozialismus. Der prominente Gast am Stand der Schüler war sichtlich beeindruckt von der Bereitschaft sich mit einem kontroversen und regionalen Thema auseinanderzusetzen, was ohne Arbeit an schwierig zu beschaffenen Originalquellen kaum zu bewältigen ist. Aus dieser Auseinandersetzung heraus hatte die Gruppe ein klares Bild von den Positionen der Lutherischen Bekenntnisgemeinschaft und der Deutschen Christen gezeichnet, wovon sich die Besucher durch die Präsentation überzeugen konnten.

Den Schülern bedeutete es viel, dass ihre Arbeiten auf dem 1. Jugendgeschichtstag noch einmal zur Geltung gekommen sind. Damit bekamen die Bemühungen der vergangenen Monate eine Bedeutung über die Grenzen der Schule hinaus. Außerdem erfuhren auch sie beim Besuch der Nachbarstände und bei verschiedenen Programmpunkten einiges neues über die Geschichte ihrer Heimat.

Roy Dieckmann

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