Besuch bei einer Thüringerin in Frankreich

Wie lange brauchte man wohl zur Zeit der Völkerwanderung von Thüringen bis ins französische Poitiers? Nach zwei Tagen anstrengender Busfahrt heute stellten sich diese Frage 40 Schüler und Lehrer vom Oskar-Gründler-Gymnasium, Gebesee. Vom 18. bis 24. Mai folgten sie den Spuren der Heiligen Radegunde in verschiedenen französischen Orten. Die Tochter aus dem Haus der Thüringer von den Franken aus ihrer Heimat entführt worden und entschloss sich in Poitiers zum Leben als Nonne. In Frankreich gehört sie heute noch zu den am meisten geschätzten Heiligen. Und so war es eine spannende Aufgabe für die Schüler der 7., 9. und 10. Klasse Orte ihres Wirkens im Rahmen einer fächerübergreifenden Projektfahrt aufzusuchen. Für viele war die Reise zudem der erste lebendige Kontakt mit der französischen Sprache, die im Rahmen eines Schulversuchs am Oskar-Gründler-Gymnasium bereits ab der 5. Klasse unterrichtet wird.

Der Priester der Kirche St. Radegonde, in der sich als Reliquie auch die Gebeine der Heiligen befinden, zeigte sich sehr beeindruckt vom Interesse der Gruppe und führte sie zur Grabstätte, an der die thüringische Flagge an die Heimat der verehrten Nonne erinnert. Auch an einem der acht Dörfer in Frankreich, die sich nach ihr benannt haben, hielt der Bus zum Fototermin am Ortsschild. Zur Belohnung für das geduldige Interesse an Geschichte und Sprache ging es dann noch in den Freizeitpark „futuroscope“ in der Nähe von Poitiers.

So kehrten die Schüler am Ende der Fahrt mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen nach Gebesee zurück. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden demnächst auf der Homepage des Oskar-Gründler-Gymnasiums zu sehen sein.

Roy Dieckmann

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