Im Oktober des vergangenen Jahres unternahm unsere Klasse 10b eine 2-tägige Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Nachdem unser Geschichtslehrer Herr Dieckmann einige gute Ausarbeitungen zu den damaligen Exkursionstagen an Frau Heinrichs geschickt hatte, welche uns durch die Gedenkstätte führte, bedankte sie sich sehr bei uns für die positive Zusammenarbeit. Plötzlich wurden wir von ihr zur Gedenkfeier des 63. Lagerbefreiungstags am 10. April 2008 eingeladen. So fuhren wir an diesem Donnerstag gemeinsam mit Herrn Dieckmann und Frau Mörseburg zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Gespannt fuhren wir 8:23 Uhr mit dem Zug von Ringleben nach Nordhausen. Vom Bahnhof in Nordhausen ging es weiter mit dem Bus zur Gedenkstätte. Als wir sie erreichten, waren wir erstaunt, wie viele Parkplätze von Reisebussen und Autos belegt waren.

Wir wurden schon von Frau Heinrichs erwartet. Sie war sehr erfreut, uns wieder in der KZ-Gedenkstätte begrüßen zu dürfen. Sie klärte uns kurz über den Ablauf der Gedenkfeier auf. Um 11 Uhr begann sie vor dem ehemaligen Krematorium. Die Gedenkende, darunter ca. 50 ehemalige Häftlinge, welche die grausame Zeit im Konzentrationslager überlebt hatten, wurden von dem Leiter der Gedenkstätte begrüßt. Mehrere ehemalige Häftlinge sprachen Gedenkworte. Das Gedenken gebührte den grausam gestorbenen Menschen, den Überlebenden und der Befreiung des Konzentrationslagers vor 63 Jahren. Nachdem diese Worte gesprochen waren, begann die Kranzniederlegung. Viele Menschen legten einen Kranz als Zeichen des Gedenkens nieder.

Anschließend öffnete die Sonderausstellung „Bilder der Befreiung“. Die Ausstellung zeigt amerikanische Photographien des befreiten KZ Mittelbau-Dora. Nachdem wir uns die Ausstellung aufmerksam angesehen hatten, hatten wir Zeit Mittag zu essen.

Danach holte uns Frau Heinrichs wieder ab. Wir hatten nun die Möglichkeit mit ehemaligen Häftlingen zu reden. Wir waren sehr erstaunt, mit welcher Lebensfreude sie uns entgegen traten. Schließlich haben sie unmenschliche Dinge in ihrem Leben erlebt. Aufmerksam verfolgten wir ihre Geschichte und stellten unsere Fragen. Es war sehr interessant, etwas über das unvorstellbare Leben eines Häftlings zu erfahren. Die ehemaligen Häftlinge waren darüber sehr erfreut, uns Jugendlichen ihre Geschichte erzählen zu dürfen.

Nach einer einstündigen Unterhaltung mussten wir das Gespräch leider abbrechen, da unser Zug schon fuhr. Somit kehrte unsere Klasse mit vielen neuen Eindrücken wieder zurück nach Ringleben. Unsere Klasse erhielt an diesem Tag einen guten Einblick in das Leben eines ehemaligen Häftlings, wir verstehen nun besser, mit welcher Angst das tägliche Leben eines KZ-Häftlings verbunden war. Für uns ist ein solches Leben unvorstellbar, aber in der schrecklichen Zeit des Zweiten Weltkrieg war es Realität in Mittelbau-Dora.

Paul Grabe, 10b

Mehr zu Dora im Internet unter:

www.dora .de

www.jfd-ev.org



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