Den Blick gegen das Vergessen gerichtet...

Eine Ausstellung über Kriegsgräberstätten? Nur wenig konkrete Vorstellungen brachten die Schüler der 8. - 11. Klasse des Oskars-Gründler-Gymnasiums in Gebesee mit in ihren Sozialkunderaum, in dem in der vergangenen Woche eine Wanderausstellung zu diesem Thema präsentiert wurde. Am Montag, den 7.6.2010 wurde sie in Anwesenheit von Herrn Hug, dem Vertreter des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Thüringen, eröffnet. Der Volksbund brachte zusammen mit der Deutschen Gesellschaft e. V. ein bisher einmaliges Projekt auf den Weg. Bei einem Workcamp polnischer, französischer und deutscher Jugendlicher auf dem Golm – einer Kriegsgräberstätte auf der Insel Usedom – sind Fotos und Texte entstanden, die in Form dieser Wanderausstellung nun in Schulen anderen Jugendlichen einen Eindruck von der Bedeutung des „Blicks gegen das Vergessen“ zu vermitteln. So lautet auch der Titel dieser Präsentation, die in Gebesee ihre bisher achte Station fand. Hier wurde den Schülern schnell deutlich, dass ihre Altersgenossen nicht nur einen Blick auf Vergangenheit und Tod, sondern auch auf Gegenwart und Zukunft geworfen haben. Den regionalen Bezug stellte Herr Hug her, indem er auf die Kriegsgräber auf dem Gebeseer Friedhof sowie auf die Gefallenentafeln des Weltkriegsdenkmals an der B4 verwies. Manch ein Schüler entdeckte zum ersten Mal bekannte Namen auf den mitgebrachten Listen. Somit besteht die Chance, dass das Thema nach dem Abbau der Ausstellung nicht wieder in Vergessenheit gerät und eventuell ein Projekt oder eine Seminarfacharbeit es in näherer Zukunft aufgreift.

Roy Dieckmann

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