Neue Freunde über Grenzen hinweg

Von Gebesee ins weißrussische Rogatschov sind es etwa 1600 Kilometer, doch vom 17. – 27.9.2011 rückten die beiden Städte ganz nah zusammen. Das gilt zumindest für die 15 Schüler und zwei Lehrer aus der 3. Mittelschule in Rogatschov, die diese Tage am Oskar-Gründler-Gymnasium Gebesee und in Gastfamilien in der Umgebung verbrachten. Im Rahmen der Bundesinitiative „Schulen – Partner der Zukunft“ des Pädagogischen Austauschdiensts haben sich die beiden Schulen auf den Weg gemacht um Gemeinsamkeiten zu finden und Freundschaften zu schließen.
Ein gemeinsames Thema, das die 10 Tage mit Leben füllen sollte, war schnell gefunden: „Musik begeistert junge Menschen über alle Grenzen hinweg“, berichtete Russisch-Lehrerin Petra Rauchmaul am Abschlussabend über die ersten Überlegungen zum Programm des Besuchs. So ging es unter anderem gemeinsam nach Eisenach ins Bach-Haus und zu einer Führung hinter die Kulissen des Theaters Erfurt. Doch viel wichtiger war es, zusammen mit den Jungen und Mädchen der Gastfamilien Musik zu machen und zu tanzen. Das Ergebnis war am letzten Abend in der Mehrzweckhalle des Gymnasiums zu erleben und in einem abwechslungsreichen Programm zeigte sich, dass die Idee vom Anfang sich bestätigt hat. Beim Singen, Tanzen und Musizieren z. B. mit den Instrumenten der Percussion-Gruppen der Schule gerieten die sprachlichen Hürden in Vergessenheit. Die waren nicht gering, denn die Kenntnisse in der Sprache des anderen waren sowohl bei den Weißrussen wie bei den Deutschen nur gering. So blieb bei manchen nur das Englische, wenn den Eltern in den Gastfamilien aus ihrem Russisch-Unterricht nur das Wort für Sehenswürdigkeiten einfiel.
Von diesen gab es in Thüringen noch mehr zu sehen in den zehn Tagen. Neben den Orten der Musik ging es zu den Sportstätten in Oberhof, auf den Baumkronenpfad in den Hainich und zur Stadtbesichtigung nach Erfurt. Natürlich lernten die Gäste auch Gebesee kennen. Nach einem Rundgang durch das Oskar-Gründler-Gymnasium empfing sie Bürgermeister Liebe im Rathaus und schnell hatte sich der Besuch der Gäste im Ort herumgesprochen. Barbara Molitor, Vorsitzende des Schulfördervereins, stellte dazu fest: „Ihr seid in den Tagen zum kulturellen Highlight in Gebesee geworden.“ Sie dankte beim Abschlussabend den Gastfamilien, die sich auf ein kleines Abenteuer eingelassen hätten. In neun verschiedenen Städten und Dörfern waren die 16 bis 17jährigen bei Familien mit Kindern aus unterschiedlichen Klassen untergebracht.
Wer die Begeisterung von Petra Rauchmaul sowie anderer beteiligter Lehrer für das Projekt erlebt hat und gesehen hat, wie der gemeinsame Abschlussabend gefeiert wurde, wünscht dem Anliegen sicherlich eine Zukunft. Die Herausforderungen bei der Vorbereitung waren nicht gering und ein paar Tage vor der Ankunft der Gruppe mit einem Linienbus in Berlin war Vieles noch ungeklärt. Allein die Frage, ob die Visa rechtzeitig ausgestellt werden, war lange nicht beantwortet. Doch am Ende ist alles gut gelaufen und ein Anfang ist gemacht. Nun darf man gespannt sein, wie es mit der neuen Partnerschaft zwischen den Schulen weitergeht.

Roy Dieckmann

Programm

 

 

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