Theater Als Ob mit zwei Stücken in Gebesee

Ein Mann machte viel Theater. So hieß es zu Beginn der Woche, am 27. und 28.2.2012 am Oskar-Gründler-Gymnasium in Gebesee. Gleich zwei Stücke brachte Ekkehard Voigt, Schauspieler des Theaters Als Ob aus dem hessischen Weinbach-Edelsberg mit an die Schule. Dabei handelte es sich um zwei klassische Geschichten, die eigentlich für ihren Reichtum an Personal bekannt sind: Schillers Wilhelm Tell und die Nibelungensage drehen sich zwar beide um starke Gestalten, aber was wären diese Helden ohne Gegner und ohne eine Menge, die ihnen zujubeln kann?
Ekkehard Voigt löst diese Aufgabe auf ganz eigene Weise. Mimik, Gestik und ein paar spärliche Requisiten reichten aus um die verschiedenen Figuren lebendig werden zu lassen. Und genügend Volk war doch auch anwesend: Die Schüler aus allen Jahrgangsstufen waren schnell dabei, auch wenn es ein paar Anläufe brauchte, bis alle lauthals den Rütli-Schwur aus Schillers Freiheitsdrama mitsprachen. „Erst an einer Schule habe ich bisher dafür drei Durchgänge gebraucht“, motivierte Voigt mit einem Augenzwinkern. Als dann am Ende Wilhelm Tell den entscheidenden Pfeil mit seiner Armbrust gegen den tyrannischen Landvogt Geßler geschossen hatte und dieser in Zeitlupe tödlich getroffen zusammenbrach, gab es nicht nur Szenenapplaus. Bald schon flogen die ersten Mützen wie die Hüte der befreiten Schweizer Bergbevölkerung in die Höhe.
Auch bei den Nibelungen gelang es – auch durch eine Rahmengeschichte, die die Brücke zur Lebenswelt der Schüler schlug – das Publikum in der zum Theater umfunktionierten Turnhalle für den alten Stoff zu begeistern. Nach der Vorstellung stand Voigt noch zu einer Nachbesprechung den Fragen einiger Schüler Rede und Antwort.

Roy Dieckmann

 

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