Kultur zwischen Schloss und Turnhalle – Abijahrgang aus Gebesee präsentiert Kunst und Musik

Ein Zug von Schülern, Lehrern, Eltern und interessierten Gästen bewegte sich am frühen Abend des vergangenen Mittwochs, 28. März 2012 durch Gebesee. Sein Anfangspunkt lag im Schloss Gebesee, in dem eine Ausstellung des 12er Kunstkurses des Oskar-Gründler-Gymnasiums eröffnet wurde und die nächsten Wochen zu sehen sein wird. Ziel war die Mehrzweckhalle, in der die Musiker mit ihrem Programm fortsetzten. Die Zeit für die Kunst- und Musiksession war wieder herangerückt. Die ganz neue Idee der räumlichen Zweiteilung entstand unter anderem aus der Frage: Was passiert mit der traditionellen Veranstaltung, mit der sich die zukünftigen Abiturienten auch immer schon ein wenig verabschieden, ohne die alte Turnhalle, die am Ende des letzten Jahres abgerissen worden war.
Kunstlehrerin Tanja Riese nutzte die guten Kontakte zum Internat Morgenberg, das noch sein Domizil im Gebeseer Schloss hat, und gestaltete mit ihrem Kurs eine Präsentation für den Eingangsbereich. Dabei hatten viele der ausgestellten Fotos und Schwarzweißzeichnungen einen direkten Bezug zum Ort. „Gebesee ist für mich ...“ lautete der Beginn eines Satzes, den die Besucher der Vernissage vervollständigen sollten: Wohnort, Heimat, Arbeitsstätte, ein cooles Pflaster – die Vielfalt der Antworten spiegelte die vielfältigen Motive der Ausstellung wieder. Dabei ging es den Künstlern weniger um die klassischen Skizzen örtlicher Sehenswürdigkeit, sondern um die Details, die sich auf der Straße und an den Häusern finden. Somit wurde aus einer Türklinke das Symbol für die anstehenden Veränderungen, vor denen die Schüler nach ihrem Abschluss im Sommer stehen werden. Bis zum 21. April sind die Kunstwerke noch im Eingangsbereich des Schlosses zu sehen. Danach werden einige Fotos an das Gebeseer Unternehmen x-label – einem Kooperationspartner des Gymnasiums – ausgeliehen.
Während sich das Publikum am Schloss in Bewegung setzte, warteten die Musiker bereits in der Mehrzweckhalle. Ihr Programm stand unter dem Motto des Klassikers „All You Need Is Love“, der zwar nicht gespielt wurde, aber als Thema ganz gut die verschiedenen Seiten der Liebe ansprach, die in der Musikauswahl zum Ausdruck kam. Natürlich spürte man auch im musikalischen Teil des Abends die Stimmung des Aufbruchs in einen neuen Lebensabschnitt nach der Schule. Und hier gab es ebenso viele Formen der Gestaltung: Duett, Band, Solo – instrumental sowie gesungen. Die Qualität konnte sich hören lassen und ließ schnell vergessen, dass der neue Ort für den Stil der Kunst- und Musiksession eigentlich nicht mit der Atmosphäre der alten Halle mithalten konnte. Mittlerweile wächst an diesem früheren Ort zwar schon das erste Gras, aber die Idee ist nicht vergessen, dass hier einmal ein Mehrzweckgebäude mit einer Aula stehen könnte, die wieder den passenden Rahmen für die Kunst und Musik der Schüler bieten könnte.

Roy Dieckmann














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