Lernen am anderen Ort - Projekttage in der Gedenkstätte Mittelbau Dora am 24. und 25.9.2014

Nach dem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald waren die zehnten Klassen gespannt darauf, das ehemalige Außenlager „Mittelbau Dora“ kennen zu lernen. Als wir, die Schüler der Klasse 10c, auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau Dora ankamen, führte uns Jenny Linde, unsere pädagogische Betreuerin für die nächsten zwei Tage, sofort zu unserer ersten Station: ein Konferenzraum in einem Nachbau einer Häftlingsbaracke. Zuerst klärten wir die Bedeutung einer Gedenkstätte. Im Anschluss sollten wir anhand von Bildern, welche von dem Konzentrationslager und den Häftlingen handelten, unsere Gedanken und Gefühle äußern, die uns dabei in den Sinn kamen. Die Zeichnungen und Fotografien halfen uns, sich das ehemalige Lager besser vorstellen zu können.
Unsere Führung begann auf dem ehemaligen Appellplatz. Jenny informierte uns über die Bombardierung der V1-Produktionsstätte Peenemünde und die darauf folgende Verlagerung der Herstellung der Waffen und später der Mittelstreckenrakete V2. Die Baracken sind nicht mehr erhalten, aber ein Grundriss einer Baracke wurde mit weißen Steinen versehen. Die Höhe des Häftlingslagers war mit weißer Farbe an Bäumen gekennzeichnet.
Vor der Mittagspause besichtigten wir das ehemalige Krematorium. Die uns ausgehändigten Kopien der Todeslisten verdeutlichten mit über 8000 Toten die schlechten Zustände, die in dem Lager geherrscht hatten. Berührt hat uns der mit grauen Steinen und weiß angemalten Bäumen angedeutete Ascheberg.
Nach dem Essen bekamen wir Arbeitsaufträge, die wir mithilfe der anliegenden Ausstellung, welche vom Leben im Konzentrationslager aus der Sicht von Opfer und Täter handelte, lösen konnten.
Unser zweiter Tag begann mit einer Einführung zu den Stollen des KZ. Auf dem Weg dorthin erfuhren wir Näheres über Aufbau und Arbeit unter Tage. In dem Stollen selbst war es sehr kalt und dunkel. Im Inneren sahen wir die Überreste der Produktionsteile, umgeben von herabgefallenem Schutt der Sprengung durch die Sowjetunion 1947. Auch hier hatten wir wieder viele Fragen, die Jenny uns gerne beantwortete. Eine Stunde später sahen wir Ausschnitte der Befreiung des Lagers durch die Amerikaner. Der Film war durch die Grausamkeiten der SS sehr erschütternd.
Gegen 12 Uhr ging es im Konferenzraum weiter. Dort diskutierten wir rege, wer Täter und Opfer waren. Damit endeten unsere zwei Projekttage.
Wir fanden die Gedenkstätte Mittelbau Dora wider Erwarten sehr interessant. Unsere offene und freundliche Leiterin vermittelte uns die eben genannten Themen sehr anschaulich und regte damit den einen oder anderen zum Nachdenken an.

Eylin Fietkau und Theresa Carl, Klasse 10c





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