Besuch in Weißrussland

Nationale Feiertage und Traditionen in unserem Land – so hieß das Thema unserer Austauschbegegnung mit der 3. Mittelschule in Rogatschov in diesem Jahr.

Es gab viele Überlegungen, wie wir dem Thema gerecht werden könnten und uns war klar, dass wir nicht alle unsere Feste und Feiertage präsentieren können. Wir haben uns viele Gedanken gemacht, nach einem Highlight gesucht und dann beschlossen, die Advents-und Weihnachtszeit etwas näher zu beleuchten und auf spielerische Art zu präsentieren. Für die anderen Feiertage haben wir uns für eine Bilderpräsentation entschieden.
Die Fahrt nach Weißrussland war für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis – andere Sitten, anderes Essen, andere Gewohnheiten, sehr gastfreundliche Schüler, Eltern und Lehrer.
Am ersten Tag in Rogatschov wurde uns die Schule gezeigt und es gab schon staunende Blicke als das Zimmer der Krankenschwester, das Schulmuseum oder die Räume, in denen die Mädchen und Jungen sich handwerklich betätigen, gezeigt wurden. Neben Hospitationen in verschiedenen Unterrichtsfächern konnten auch manche Schüler aus unserer Gruppe selbst tätig werden. Sie wurden in die Gestaltung des Deutschunterrichtes einbezogen, bekamen aber auch die Möglichkeit handwerklich tätig zu werden. Das Basteln und Dekorieren eines Besens, der Glück bringen soll, aber auch das Bemalen einer Matroschka als typisches russisches Souvenir forderte Geschick und bereitete viel Spaß. Auf typisch russische Traditionen und Handwerkerkunst trafen wir bei unserer Exkursion nach Mogilev. Beim Besuch des Handwerkerdorfes lernten wir kennen, wie russische Volkskunst hergestellt wird und wie vielseitig sie ist. Verbunden mit dieser Exkursion war auch ein Besuch der Mahn- und Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten im zweiten Weltkrieg. Höhepunkt war ohne Zweifel die Exkursion nach Minsk gemeinsam mit weißrussischen Schülern aus verschiedenen Klassenstufen. Der Besuch der Nationalbibliothek, eine Exkursion durch die Stadt und der Besuch der Gedenkstätte „Insel der Tränen“ haben uns sehr beeindruckt. Auch hat Minsk das zum Teil vorherrschende Bild von Weißrussland in ein anderes Licht gerückt – Minsk ist eine moderne europäische Stadt. Neben den interessanten Exkursionen gab es viele Begegnungen mit den Gastschülern und ihren Eltern. Sie haben das Wochenendprogramm für die deutschen Gäste organisiert . Die täglichen Besuche in der Schule waren geprägt von gemeinsamen Veranstaltungen. Unterrichtsbesuche, Volleyballspiele, Tanzspiele in der Aula, aber auch das Einüben der einzelnen Programme zum Gesamtthema der Begegnung haben die Schüler zusammen wachsen lassen, es entstanden neue Freundschaften.
Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss der Begegnung war das von allen teilnehmenden deutschen und weißrussischen Schülern gestaltete Programm. Sowohl unsere Schüler, als auch die weißrussischen Gastgeber haben mit Freude über ihre Traditionen und Feiertage berichtet, spielerisch und ohne viele Worte wurden unsere Schüler mit in das Programm der weißrussischen Schüler einbezogen. Aber auch unsere Präsentationen über Ostern, Pfingsten, Fasching und Kirmes und vor allem das Sockentheater und die mitgebrachten Weihnachtslieder haben den zahlreich anwesenden Gästen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Theresa, Laura, Alexandra und Paul haben die Gäste noch mit live Musik erfreut. Die Instrumente wurden uns dort zur Verfügung gestellt. Überrascht war man über die mitgebrachten Plätzchen und Lebkuchen, die unsere Eltern gebacken haben und die wir während des Programmes verteilten. Wir wollten erreichen, dass unseren Gastgebern Weihnachten mit allen Sinnen erfassen. Nach der Veranstaltung wurden alle Schüler zu einem Empfang geladen. Der Direktor, Igor Shdanov, sprach sehr positiv über das Treffen, lobte das Engagement aller Schüler und Lehrer und äußerte den Wunsch, diese Partnerschaft weiter zu führen. Im nächsten Jahr werden wir wieder eine Gruppe aus Rogatschov bei uns in Gebesee begrüßen.
Unser Schüleraustausch für beide Seiten gewinnbringend. Es ist wichtig voneinander und miteinander zu lernen, sich mit der Kultur und den Gegebenheiten in einem anderen Land auseinanderzusetzen, tolerant zu sein. Einige Schüler haben sich sehr bemüht, ihre Russisch- und Englischkenntnisse zu erweitern, in Kontakt mit den weißrussischen Schülern zu kommen und Dinge gemeinsam anzugehen, auch wenn es Sprachbarrieren gibt. Ebenso ist es wichtig, ein für uns „unbekanntes Land“ kennenzulernen und unsere Erkenntnisse anderen Schülern weiterzugeben.

Petra Rauchmaul
verantw. Lehrer für die Reise

 

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